Ägypten: 2.000 Jahre alte Statuen aus Mittelmeer geborgen

Ägypten:2.000 Jahre alte Statuen aus Mittelmeer geborgen

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Taucher haben vor der ägyptischen Stadt Alexandria antike Artefakte aus dem Mittelmeer geborgen. Sie gehören zu einer versunkenen Stadt.

21.08.2025, Ägypten, Abu Qir Hafen: Die geborgenen Artefakte werden im Hafen von Abu Qir in Alexandria ausgestellt.

Die aus dem Mittelmeer vor Alexandria geborgenen Artefakte.

Quelle: dpa/Gehad Hamdy

Antike Kalksteingebäude, Statuen, Überreste eines Hafens: Im Mittelmeer vor Ägypten liegen Überreste einer mehr als 2.000 Jahre alten versunkenen Stadt.

Taucher haben vier Statuen und Artefakte mit Kränen aus der Abu-Kir-Bucht nahe der Küstenstadt Alexandria geborgen. Die Funde wurden anschließend bei einer Zeremonie an Land präsentiert.

Darunter ist eine 2,17 Meter lange Granitstatue ohne Kopf und Beine, die nach Einschätzung von Experten aus der Spätzeit des Alten Ägypten oder aus der ptolemäischen Epoche stammt. Im vollständigen Zustand dürfte sie rund fünf Meter groß gewesen sein. Neben einem weiteren Teilstück einer Statue entdeckten die Archäologen auch ein antikes Schiffswrack.

Unterwasseraufnahme einer aufrechtstehenden Statue aus Stein.

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Funde untermauern Theorie versunkener Stadt

Es sei die erste Bergung dieser Art seit 2001 gewesen, sagte der Leiter des Obersten Rates für Altertümer, Mohamed Ismail Chaled, der Deutschen Presse-Agentur. Die Funde seien Teil eines Projekts, das seit 2023 die Umgebung der versunkenen Stadt Thonis-Heraklion untersucht.

21.08.2025, Ägypten, Abu Qir Hafen: Ein antikes Artefakt wird im Hafen von Abu Qir vom Meeresgrund des Mittelmeers geborgen.

Auch eine mehr als zwei Meter lange Statue zogen die Taucher aus dem Wasser.

Quelle: dpa

Die Stadt wurde bereits in den neunziger Jahren entdeckt. Sie wurde wohl durch ein Erdbeben im zweiten Jahrhundert vor Christus zerstört und versank im Meer.

Die neuen Entdeckungen untermauern Experten zufolge diese Theorie. Weitere Details etwa zu dem gefundenen Schiff sollen nach Abschluss der Untersuchungen bekanntgegeben werden.

Teil des Kulturerbes bleibt versunken

"Unter Wasser ist viel, aber was wir bergen können, ist begrenzt", erklärte Tourismusminister Sherif Fatih. Lediglich Artefakte "bestimmter Materialien, die strengen Kriterien entsprechen", könnten geborgen werden. "Der Rest bleibt Teil unseres versunkenen Erbes", fügte Fatih hinzu.

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Quelle: dpa

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Quelle: dpa, AFP

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