Ägypten:2.000 Jahre alte Statuen aus Mittelmeer geborgen
Taucher haben vor der ägyptischen Stadt Alexandria antike Artefakte aus dem Mittelmeer geborgen. Sie gehören zu einer versunkenen Stadt.
Die aus dem Mittelmeer vor Alexandria geborgenen Artefakte.
Quelle: dpa/Gehad HamdyAntike Kalksteingebäude, Statuen, Überreste eines Hafens: Im Mittelmeer vor Ägypten liegen Überreste einer mehr als 2.000 Jahre alten versunkenen Stadt.
Taucher haben vier Statuen und Artefakte mit Kränen aus der Abu-Kir-Bucht nahe der Küstenstadt Alexandria geborgen. Die Funde wurden anschließend bei einer Zeremonie an Land präsentiert.
Darunter ist eine 2,17 Meter lange Granitstatue ohne Kopf und Beine, die nach Einschätzung von Experten aus der Spätzeit des Alten Ägypten oder aus der ptolemäischen Epoche stammt. Im vollständigen Zustand dürfte sie rund fünf Meter groß gewesen sein. Neben einem weiteren Teilstück einer Statue entdeckten die Archäologen auch ein antikes Schiffswrack.
Der Pharos von Alexandria und die Städte Herakleion und Tanis bezeugen die Baukunst der alten Ägypter. Doch vieles davon scheint spurlos verschwunden.
03.08.2021 | 44:07 minFunde untermauern Theorie versunkener Stadt
Es sei die erste Bergung dieser Art seit 2001 gewesen, sagte der Leiter des Obersten Rates für Altertümer, Mohamed Ismail Chaled, der Deutschen Presse-Agentur. Die Funde seien Teil eines Projekts, das seit 2023 die Umgebung der versunkenen Stadt Thonis-Heraklion untersucht.
Auch eine mehr als zwei Meter lange Statue zogen die Taucher aus dem Wasser.
Quelle: dpaDie Stadt wurde bereits in den neunziger Jahren entdeckt. Sie wurde wohl durch ein Erdbeben im zweiten Jahrhundert vor Christus zerstört und versank im Meer.
Die neuen Entdeckungen untermauern Experten zufolge diese Theorie. Weitere Details etwa zu dem gefundenen Schiff sollen nach Abschluss der Untersuchungen bekanntgegeben werden.
Teil des Kulturerbes bleibt versunken
"Unter Wasser ist viel, aber was wir bergen können, ist begrenzt", erklärte Tourismusminister Sherif Fatih. Lediglich Artefakte "bestimmter Materialien, die strengen Kriterien entsprechen", könnten geborgen werden. "Der Rest bleibt Teil unseres versunkenen Erbes", fügte Fatih hinzu.
In Hamburg führte eine immersive Ausstellung mitten ins alte Ägypten.
03.11.2023 | 1:58 minUnter den freigelegten Ruinen sind mehrere Kalksteingebäude, die möglicherweise als Kultstätten, Wohnräume und gewerbliche Gebäude dienten. Auch Wasserreservoirs und in den Fels gehauene Teiche für die Fischzucht wurden entdeckt.
Versunkene Stadt diente Kontrolle des Seehandels
Von Thonis-Heraklion an der Nil-Mündung war einst der gesamte Seehandel nach Ägypten kontrolliert worden, ehe Alexander der Große im Jahr 331 die nach ihm benannte Stadt Alexandria errichten ließ.
In der Antike ist Alexandria die modernste und größte Metropole im Mittelmeerraum - und zugleich ein wichtiges Handelszentrum. Ihren Namen verdankt sie Alexander dem Großen, ihrem Gründer.
13.03.2025 | 44:06 minFür die Herrscher im alten Ägypten war die Stadt dank ihrer Steuern und Einfuhrzölle eine wichtige Einnahmequelle. Zudem war sie ein bedeutendes religiöses Zentrum.
Steigender Meeresspiegel bedroht Alexandria
Alexandria, die zweitgrößte Stadt Ägyptens, beherbergt unzählige antike Ruinen. Doch die Küstenstadt ist laut UN-Angaben besonders von den Folgen des menschengemachten Klimawandels bedroht: Durch den Anstieg des Meeresspiegels werden jährlich über drei Millimeter Küste von den Wassermassen verschluckt. Laut Prognosen der Vereinten Nationen droht ein Drittel der Stadt bis zum Jahr 2050 unbewohnbar zu sein.
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