Das Gute zum Wochenende: Das Geschenk des Lebens

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Das Gute zum Wochenende:Das Geschenk des Lebens

Sina Schwerdt
von Sina Schwerdt
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ZDFheute Good News

Guten Morgen,

abseits der großen Sportbühnen wie der Hockey-Europameisterschaft oder dem Ocean Race Europe findet vom 17. bis zum 24. August ein Sportevent statt, das das Leben feiert, wie kaum ein anderes: Die World Transplant Games! Eine Woche lang messen sich Athletinnen und Athleten mit transplantierten Organen aus über 60 Ländern in verschiedenen Disziplinen. Sie zeigen eindrucksvoll: Organspende bedeutet nicht nur Überleben, sondern auch, das Leben in all seinen Facetten genießen zu können, Sport inklusive. Und ganz nebenbei zeigen die Sportlerinnen und Sportler: Auch nach einer Transplantation kann man sportlich richtig durchstarten.
Diese Botschaft macht Mut - besonders all den Menschen, die weltweit auf Transplantationswartelisten stehen. Doch nicht nur Sportlerinnen und Sportler kommen in Dresden zusammen. Auch Spenderfamilien, Pflegekräfte und ärztliches Personal, kurzum alle, die über die Organspende miteinander verbunden sind. Gemeinsam setzen sie ein Zeichen für Solidarität, Lebensfreude und die Bedeutung der Organspende.
Die bleibt in Deutschland ein sensibles Thema. Noch immer ist die Bereitschaft, ein Organ zu spenden, hierzulande eher gering: Über 8.500 Menschen warteten im vergangenen Jahr auf ein lebensrettendes Organ - doch nur 953 Personen spendeten tatsächlich.
Umso bedeutender ist ein Meilenstein, der Hoffnung schenkt: In diesem Sommer wurde die 100.000. Nierentransplantation durchgeführt, fast 62 Jahre nach dem ersten Eingriff im Berliner Klinikum Steglitz, der den Grundstein für die Transplantationsmedizin in Deutschland legte.
Eine erfreuliche Meldung aus dieser Woche zeigt zudem, wie der technologische Fortschritt die Behandlungsmethoden für Betroffene verbessert: Im Universitätsklinikum Erlangen hat erstmals ein Roboter bei einer Nierentransplantation einer lebenden Spenderin assistiert. Das Robotersystem wird vom Chirurgen über eine Konsole gesteuert, wobei feinste Bewegungen zitterfrei und millimetergenau auf die Instrumente übertragen werden. Der präzise Eingriff soll Schmerzen nach der Operation reduzieren und die Genesung beschleunigen.
Zum Glück benötigt es nicht immer ein Spenderorgan, um Menschenleben zu retten. Manchmal kann auch eine findige Idee, wie die von Dr. Carsten Israel, Wunder bewirken. Der Kardiologe hilft afrikanischen Herzkranken, indem er ihnen gebrauchte, aber noch voll funktionsfähige Herzschrittmacher aus Deutschland einsetzt. Denn deutsche Bestimmungen legen auch für Herzschrittmacher ein Haltbarkeitsdatum fest - wird dieses überschritten, dürfen sie aus rechtlichen Gründen hier nicht mehr verwendet werden. Während sie in Deutschland verschrottet werden müssen, können sie noch viele Jahre weiter funktionieren. Deshalb sammelt der Mediziner die Geräte bei Firmen, Bestattern und anderen Ärzten ein, entkeimt sie und fliegt mehrmals im Jahr nach Ostafrika, um sie dort zu implantieren. So konnte er in Kenia und Sambia schon viele Menschenleben retten.
"plan b: Klimaschutz im Krankenhaus - Neue Rezepte für eine nachhaltige Medizin": Dr. Carsten Israel und der kenianische Pfleger Francis stehen in grüner OP-Kleidung auf einem Flur. Sie geben sich die Hand und lächeln in die Kamera.
Recycelte Herzschrittmacher und leichtere Krankenhauskittel: Die Medizin wird grün, auch weil der Klimawandel dazu zwingt. Pioniere kämpfen gegen Verschwendung im Gesundheitswesen.29.09.2022 | 29:49 min
In diesem Sinne, bleiben Sie gesund und hoffnungsvoll,
Ihre Sina Schwerdt, stellv. Redaktionsleitung plan b

Was noch gut war diese Woche

Erfolg für Artenschutzprogramm in England: Im Rahmen eines 13 Millionen Pfund teuren Programms hat die englische Naturschutzbehörde in gut anderthalb Jahren 15.000 einzelne Tiere und Pflanzen umgesiedelt. Nach Angaben der Initiatoren konnten so 150 teilweise vom Aussterben bedrohte Arten gerettet werden.
Juliregen lässt Pilze sprießen: Etwas Positives hat der verregnete Sommer hervorgebracht: Eine verfrühte Ernte für viele Sorten wie Steinpilze, Pfifferlinge, Champignons oder Riesenschirmpilze. Wer sich auskennt, sollte jetzt losziehen - bevor zu viele heiße und trockene Tage im August die Ausbeute wieder schmälern.
Hechte kehren in die Seine zurück: Bei der jährlichen Fischzählung wurden im Fluss in Paris Arten wie der Hecht entdeckt, die lange Zeit nicht in der Seine auftraten. In den vergangenen Jahren hat die Stadt über eine Milliarde Euro investiert, um den stark verschmutzten Fluss zu säubern - die Rückkehr zahlreicher Fischarten gilt als ein Zeichen, dass die Maßnahmen fruchten. Bereits seit Juli darf in der Seine das erste Mal seit 1923 gebadet werden.

Ihre Portion Konstruktives am Wochenende

Menschen blühen mit auf, wenn ihr Viertel neu gehegt und gepflegt wird. Deshalb verwandelt Sozialunternehmerin Günes Seyfarth in München den Hanns-Seidel-Platz in die grüne Gemeinschaftsoase "Neuperland". In Magdeburg setzen Franziska Müller und Mathias Kuhn auf sozialen Zusammenhalt durch kreative Umnutzung leerstehender Gebäude, Schülerprojekte und einen Quartiershausmeister. Und Amsterdam zeigt mit dem Wohnprojekt "De Warren", wie Mieten in der teuren Metropole dauerhaft weit unter dem üblichen Mietspiegel bleiben.
Menschen prosten sich an einem Tisch mit Weingläsern zu
Neues Leben in der Stadt: Menschen und Miteinander blühen auf, wenn sich Kommunen und Anwohnende für vernachlässigte Orte engagieren. 16.08.2025 | 29:45 min
Zusammengestellt von Clemens von Cramon-Taubadel
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