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Das Gute zum Wochenende:So können Sie fair reisen
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Guten Morgen,
Pfingsten steht vor der Tür - die perfekte Gelegenheit für viele, um in den Urlaub zu fahren oder einen Kurztrip zu unternehmen. Manche Reiseziele sind jedoch so beliebt, dass schnell massive Belastungen für unsere Natur entstehen können. Glücklicherweise zeigen immer mehr Initiativen, dass nachhaltiges Reisen möglich ist und sogar belohnt wird.
Ein leuchtendes Beispiel dafür ist die Sächsische Schweiz. Hier wird sanfter Tourismus großgeschrieben. Vor allem das umweltschonende Mobilitätskonzept hat Vorbildcharakter. Mit der "Gästekarte mobil" haben Urlauber die Möglichkeit, kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Zwölf Gemeinden bieten diesen Service inzwischen an, sodass bereits 85 Prozent aller Gäste der Sächsischen Schweiz die Karte nutzen können. Mit Bus, Bahn, Fähre oder sogar Fahrradbussen gelangen Besucher entspannt zu den schönsten Orten der Region. Dort können sie durch verwunschene moosbewachsene Schluchten wandern oder auf imposante Bergformationen klettern.
Das Konzept kommt an. Bereits ein Drittel der Gäste verzichtet auf das Auto oder hat keines dabei. Seit zehn Jahren verfolgt der Tourismusverband seine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie und ist dafür schon mehrfach zertifiziert und ausgezeichnet worden.
Bei Städtetrips steht Kopenhagen auf der Beliebtheitsskala ganz weit oben. Die dänische Hauptstadt gilt als Pionierin für Klimaneutralität und zeigt, wie nachhaltiger Tourismus aussehen kann. Denn in Kopenhagen gibt es Geschenke für Urlauber, die umweltfreundlich anreisen oder in der Stadt nachhaltig unterwegs sind. Wer die Bahn für seinen Besuch nutzt, kann zum Beispiel kostenlos in die Sauna, zum Yoga oder ermäßigte Eintrittspreise für Attraktionen in der Stadt erhalten.
Seit 2024 gibt es dieses Pilotprojekt, es heißt "CopenPay". Das Motto, "Tue etwas Nachhaltiges während deines Aufenthaltes und bekomme dafür eine kleine Aufmerksamkeit", kam so gut an, dass dieses Jahr der Aktionszeitraum von vier auf neun Wochen verlängert wurde und zwischen Mitte Juni und Mitte August stattfindet. Das Projekt inspiriert auch andere Städte: Mehr als 100 Destinationen haben sich inzwischen über die Umsetzung der Idee informiert.
Zum nachhaltigen Urlaub zählt auch das Campen. Zwar verursacht die Anreise CO2, doch Übernachtungen im Zelt oder Wohnwagen sind deutlich umweltfreundlicher als Hotelaufenthalte oder Flugreisen. Das liegt vor allem daran, dass weniger Ressourcen verbraucht werden.
Bei der Wahl eines Ökocampingplatzes kann der Urlauber selbst auf Nachhaltigkeit achten. Mit dem Label "Ecocamping" werden Plätze zertifiziert, die Wasseraufbereitung, Abfalltrennung oder beispielsweise Solarenergie nutzen. Außerdem gibt es lokale Sport- und Freizeitaktivitäten, um wenig Emissionen vor Ort zu verursachen. Nur wenn die umfangreichen Maßnahmen erfüllt sind, wird der Platz als Eco-Campingplatz ausgezeichnet. In Europa gibt es inzwischen 225 zertifizierte Plätze.
Neue Studien zeigen, die meisten Touristen sind mehr als gewillt, verantwortungsbewusst auf Reisen zu handeln und den Ort besser zu hinterlassen, als sie ihn vorgefunden haben. Mit ein paar Anreizen oder Denkanstößen macht das Reisen dann auch gleich noch mehr Spaß.
Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende!
Ihre Grit Cross, plan b Redakteurin
Was noch gut war diese Woche
Europaweites Zugticket kommt: Die Deutsche Bahn will den Kauf von Fahrkarten für internationale Bahnreisen vereinfachen. In Zukunft soll es möglich sein, Fahrten aller europäischer Bundesbahnen zentral über das Ticketsystem der DB zu kaufen. Ab Herbst sollen die ersten Fahrten buchbar sein.
Weiterer Schritt zur Verkehrswende: Die größte Wasserstofftankstelle Europas gibt es seit dieser Woche in Düsseldorf. Mit einer Kapazität von zwei bis fünf Tonnen Wasserstoff können täglich mehr als 100 Busse, Müllfahrzeuge und Lkw betankt werden. Der Wasserstoff wird mithilfe von Strom aus der nahegelegenen Müllverbrennungsanlage produziert. Wasserstoff gilt als Kraftstoff der Zukunft und soll den grünen Güterverkehr voranbringen.
Müllsammelroboter im Hamburger Hafenbecken getestet: Gesteuert durch künstliche Intelligenz können die Unterwasser- und Überwasserboote Müll erkennen und jetzt auch mit einem Greifarm entfernen. Das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen in Hamburg forscht seit Jahren an diesen Robotern. Nach Schätzungen von Fraunhofer liegen mehr als 90 Prozent der rund 25 Millionen Tonnen Plastikabfälle in den Ozeanen auf dem Meeresboden. Die Roboter sollen bei der Bergung helfen und die Arbeit beispielsweise von Tauchern ersetzen.
Ihre Portion Konstruktives am Wochenende
Jedes Jahr landen 50 Millionen Möbelstücke auf dem Sperrmüll. Und das bei immer knapper werdenden Holzressourcen. Die plan-b-Doku "Nachhaltige Möbel" begleitet Visionäre, die den Möbelmarkt umkrempeln wollen.
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Zusammengestellt von Grit Cross
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