Startschuss für den Federweißen
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Die Weinlese hat begonnen, die Saison des Federweißen ist eröffnet. Steffen Schindler vom Deutschen Weininstitut gibt Tipps zur Haltbarkeit und Lagerung des fruchtig-süßen Herbstgetränks.
"Am 6. August, und damit so früh wie noch nie, wurde in diesem Jahr im rheinhessischen Lörzweiler der offizielle Start der Weinlese für den Federweißen ausgerufen. Mittlerweile hat in einigen Regionen auch schon die Hauptweinlese von Sorten wie beispielsweise Müller-Thurgau, Frühburgunder oder Regent begonnen", erklärt Weinexperte Steffen Schindler.
Eingeleitet wurde diese Entwicklung durch den wärmsten April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, der schon zu einer verfrühten Blüte führte. Der sehr sonnige Sommer hat die weitere Reife zusätzlich beschleunigt, sodass der Entwicklungsstand der Reben aktuell rund drei Wochen vor dem langjährigen Mittel liegt.
"Ein zufriedenstellender Behang sowie ein ausgezeichneter Reife- und Gesundheitszustand der Trauben bieten aktuell sehr gute Ertrags- und Qualitätsvoraussetzungen für den Jahrgang", sagt Steffen Schindler. Allerdings könnte ein weiterhin lang anhaltender Wassermangel diese Aussichten ebenso schmälern, wie eine längere Regenperiode.
Jeder Wein ist einmal Federweißer
Federweißer ist in Gärung befindlicher Traubenmost. Er wird nicht speziell hergestellt, sondern ist ein frühes Produkt aus dem Prozess der Weinherstellung. Bei der Gärung wird der Fruchtzucker der Trauben durch die Weinhefe in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt. Der Most enthält eine weißliche Farbe, die Hefeteilchen werden aufgewirbelt – wie kleine Federn – daher auch der Name. Wegen der sprudelnd entweichenden Kohlensäure nennt man ihn in manchen Gebieten auch Rauscher, Blitzer oder Sauser. Durch die Kohlensäure hat er einen angenehm prickelnden Geschmack.
Je nach Anbaugebiet gibt es ihn von Anfang September bis Ende Oktober zu kaufen. Mit etwas Zeit und der richtigen Lagerung könnte er also noch zu Wein werden.
Je nach Anbaugebiet gibt es ihn von Anfang September bis Ende Oktober zu kaufen. Mit etwas Zeit und der richtigen Lagerung könnte er also noch zu Wein werden.
Würde man den Federweißen durchgären lassen, hätte man am Ende einen trockenen Wein. Er wäre anfangs noch trüb. Die schwebenden Hefen würden sich dann nach einiger Zeit auf dem Flaschenboden absetzen und der Wein entsprechend klar werden. Die Weinbereitung sollte man jedoch besser dem Winzer überlassen. In ungeübten Händen entsteht bei diesen Versuchen öfter einmal Essig statt Wein. Denn Essigbakterien, die den Alkohol im Wein zu Essig umwandeln, gelangen über die Luft in den Wein und sind nur schwer zu bändigen. Der Winzer konserviert übrigens deshalb seine Weine mit Schwefel. Der Hinweis darauf ist auf jeder Weinflasche zu finden: „Enthält Sulfite“.
Schlecht zu transportieren
Da der "neue Wein" noch in den Flaschen gärt, ist er auch nicht luftdicht verschlossen, sondern nur mit durchlöcherten Kunststoffkapseln versehen. Er ist also nur stehend zu transportieren. Die schlechte Transportmöglichkeit ist sicher der Grund, dass man ihn früher nur in den Anbaugebieten kannte.
Lagerung
Federweißer hat einen Alkoholgehalt von vier bis fünf Prozent. Er schmeckt zu Beginn der Gärung noch süß und süffig. Je länger der Federweißer steht und damit gärt, desto mehr Traubenzucker verwandelt sich in Alkohol und desto trockener schmeckt er. Er sollte daher rasch nach dem Einkauf getrunken werden. Stellt man Federweißen zu kühl, unterbindet man damit die Gärung und er verliert an Spritzigkeit. Im Kühlschrank ist Federweißer etwa zehn Tage haltbar.
Entschlackende Wirkung
Federweißer enthält Hefezellen, Milchsäurebakterien und viele Vitamine. Die Hefezellen dringen bis in den Darm vor und bewirken dort eine Entschlackung. Zur Blutreinigung kommt es, wenn lebende Hefezellen vom Blut aufgenommen werden.
Getrunken wird der prickelnde und erfrischende junge Wein gerne zu Zwiebelkuchen oder Esskastanien.
Getrunken wird der prickelnde und erfrischende junge Wein gerne zu Zwiebelkuchen oder Esskastanien.
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