Den Blitzschlag überlebt

Den Blitzschlag überlebt

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Trotz starker elektrischer Ladung und hoher Temperaturen überlebt ein Großteil der Blitzopfer. Aber welche Spätfolgen drohen?

Etwa 250 Menschen in Deutschland werden jährlich vom Blitz getroffen. Doch nur etwa fünf bis sieben Menschen sterben daran. Die Mehrheit überlebt verletzt oder sogar schwerverletzt. Wie kann man das überleben? Und was sind die Spätfolgen?
Zwischen Mai und September finden die meisten Blitzeinschläge statt. Pro Jahr werden in Deutschland etwa 700.000 Blitzeinschläge gezählt. Etwa 100 Menschen, so schätzt man, werden von einem Blitz getroffen. Ein Großteil überlebt. Besonders gefährdet sind Menschen, die sich viel im Freien bewegen wie Wanderer, Fußballspieler oder Golfer. Man kann auf unterschiedliche Weise von einem Blitz getroffen werden.

Wie wird man vom Blitz getroffen?




Verletzungen durch einen Blitzschlag

Bei einem Kontakt mit dem Blitz werden Betroffene häufig weggeschleudert, die Sohlen ihrer Schuhe abgerissen und die Kleidung zerrissen. Körpernahe Metallteile wie Ketten oder Gürtelschnalle verdampfen aufgrund hoher Temperaturen. Charakteristisch ist auch die so genannte Lichtenbergsche Blitzfigur, ein verästeltes Muster auf dem Körper, das nach einiger Zeit wieder verblasst.
Betroffene berichten, dass sie einen lauten Knall hörten, bevor sie bewusstlos wurden. Beschreibungen wie ein starker Druck auf dem Herzen, Rauschen auf den Ohren sowie Verkrampfung der Muskulatur werden von Blitzschlagpatienten genannt. Bewusstseinsverlust, Herzrhythmusstörungen, äußere Verbrennungen sowie so genannte Blitzmarken im Gewebe sind häufig die Folge eines Blitzunfalls. Durch Stürze können Verletzungen wie Frakturen oder offene Wunden hinzukommen. Blitzopfer können ein Leben lang unter Spätfolgen leiden.

Trotz starker elektrischer Ladung und hoher Temperaturen überlebt der Großteil der Blitzopfer. Die Haut ist lebensrettend. Bei einem Blitzschlag treffen für die Dauer von nur einer Tausendstel-Sekunde einige 100.000 Volt auf den Körper. Doch der Großteil fließt über die Körperoberfläche ab.

Spätfolgen eines Blitzschlags

Bei einem Blitzschlag wird der Stromimpuls über die Nervenbahnen durch den Körper geleitet und führt dadurch zu einer Schädigung der Nervenfasern. Beispielsweise kann das Heiß-Kalt-Empfinden für immer gestört sein. Schmerz wird dann erst viel später wahrgenommen als vor dem Unfall. Manche Spätfolgen machen sich erst Monate nach dem Ereignis bemerkbar. Darunter befinden sich Symptome wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle in den Gliedmaßen, ständige Müdigkeit oder Konzentrationsbeschwerden. Die Beschwerden reichen bis hin zu posttraumatischen Belastungsstörungen, die nur durch eine Therapie behandelt werden können.

  • Einen Abstand von zehn Metern zu Bäumen und Ästen halten, in die Hocke gehen und Füße zusammen wegen der Schrittspannung!
  • In der Nähe von Metallmasten ist man gegen direkten Blitzschlag geschützt. Aber zwei bis drei Meter Abstand halten und unbedingt Füße zusammen!
  • Für Schwimmer gilt: Das Wasser bei Gewitter sofort verlassen. Das Wasser leitet den Strom gut, der einen Schwimmer bis zu 100 Meter vom Einschlagort entfernt noch erreichen kann. Kanufahrer sind unter einer Brücke vor Blitzschlag geschützt.
  • Kleine Zelte beim Camping gelten als unsicher. Bei Gewitter das Auto oder ein Haus aufsuchen. Kleine Schutzhütten aus Holz ohne Blitzableiter oder Metallverstrebungen, sind unsicher. Hier kann der Blitz hindurchgehen. 
  • Am sichersten ist man immer noch in einem Haus mit Blitzableiter oder in einem geschlossenen Auto.

Quelle: Verband der Elektrotechnik e.V. (VDE)

Das Blitzopfer sofort wiederbeleben!

Nach einem Blitzschlag besteht beim möglicherweise bewusstlosen Opfer Spannungsfreiheit. Helfer können das Blitzopfer sofort berühren und mit der Wiederbelebung beginnen, ohne befürchten zu müssen, dass sie ebenfalls mit Energie durchströmt werden. Die Wiederbelebungsmaßnahmen waren in der Vergangenheit häufig erfolgreich.

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