Sekt-Trends und erfolgreiche Weinernte 2018
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Weinexperte Steffen Schindler hat sich auf der Messe "ProWein" in Düsseldorf umgeschaut und präsentiert die besten Sekte und Weine des Jahrgangs 2018 im "Volle Kanne"-Studio.
Drei Tage lang dreht sich auf der „ProWein“-Messe in Düsseldorf alles um den edlen Tropfen. Elf Juroren aus elf Ländern küren die besten Sekte Deutschlands. Steffen Schindler vom Deutschen Weininstitut hat die Preisverleihung verfolgt und erklärt, wie man gute Sekte aus dem Supermarkt anhand des Labels erkennen kann. „Besonders hochwertig sind Winzersekte, denn sie werden aus dem Lesegut eines einzigen Weinguts hergestellt“, so der Weinexperte. „Mit einem Preis von rund zehn Euro sind sie sehr günstig und lassen sich am Etikett mit der Bezeichnung ‚Deutscher Sekt b.A.‘ leicht erkennen.“ Sekte mit diesem Hinweis werden mit Trauben aus einem einzigen bestimmten zugelassenen Anbaugebiet hergestellt.
Doch warum schaffen es dann Discounter, Sekte für schon ein bis zwei Euro anzubieten? Das Geheimnis heißt „Eigenmarke“, wie Weinexperte Steffen Schindler erklärt. „Es handelt sich um Sekte, die speziell für eine Supermarktkette hergestellt werden.“ Die Masse der Flaschen macht hier also den niedrigen Preis. Markensekte hingegen, die in ganz Deutschland vertrieben werden, sind teurer und ab drei Euro aufwärts erhältlich. Sie werden meist aus verschiedenen Grundweinen mehrerer Anbaugebiete aus ganz Europa hergestellt. Wer deutschen Sekt kaufen möchte, der sollte auf die entsprechende Bezeichnung auf dem Etikett achten.
Beim Kauf, aber auch bei der Lagerung gilt: „Je jünger, desto besser.“ Denn die Spritzigkeit und Frische kommt dem prickelnden Sekt über die Jahre abhanden. Qualitativ hochwertige Winzersekte hingegen müssen wegen der Flaschengärung neun Monate reifen, deshalb sollte sich der Verbraucher hier nach dem Zeitpunkt richten, ab dem der Sekt im Handel erhältlich war. „Dies kann man an den letzten beiden Stellen der amtlichen Prüfungsnummer auf dem Etikett erkennen“, so der Tipp vom Weinexperten.
anhand des Restzuckers (für eine 0,75l-Flasche)
Naturherb: 1,1 g/Flasche (0,4 Würfelzucker)
Extra herb: 2,3 g/Flasche (0,8 Würfelzucker)
Herb: 4,5 g/Flasche (1,5 Würfelzucker)
Extra trocken: 10,9 g/Flasche (3,6 Würfelzucker)
Trocken: 18,4 g/Flasche (6,1 Würfelzucker)
Halbtrocken: 30,8 g/Flasche (10,3 Würfelzucker)
Mild: 56,3 g/Flasche (18,8 Würfelzucker)
Naturherb: 1,1 g/Flasche (0,4 Würfelzucker)
Extra herb: 2,3 g/Flasche (0,8 Würfelzucker)
Herb: 4,5 g/Flasche (1,5 Würfelzucker)
Extra trocken: 10,9 g/Flasche (3,6 Würfelzucker)
Trocken: 18,4 g/Flasche (6,1 Würfelzucker)
Halbtrocken: 30,8 g/Flasche (10,3 Würfelzucker)
Mild: 56,3 g/Flasche (18,8 Würfelzucker)
Der schönste Moment für Sekt-Liebhaber: das Knallen des Korkens beim Öffnen einer neuen Flasche. Doch oft gibt es Sauerei, denn der Druck in der Flasche – immerhin drei bar – und die entweichende Kohlensäure sorgen nicht selten für nasse Hände und kleine Sektpfützen auf dem Tisch. Eleganter ist es, den Korken mit einer Stoffserviette zu umschließen und dann langsam mit leichten Drehbewegungen – ein kleines Zischen inklusive – aus der Flasche zu ziehen.
Doch nicht nur Sekte hat die Messe „ProWein“ zu bieten: Der Weinjahrgang 2018 ist dank des außergewöhnlich warmen und sonnigen Jahres rekordverdächtig. „Spitzenqualitäten in großer Menge“ hätten die Winzer vorzuweisen, so Steffen Schindler vom Deutschen Weininstitut. Und trotz der langen Dürrephase: Die Erträge stimmen. Waren im Jahr 2017 nur 7,5 Hektoliter Wein zusammengekommen, sind es im aktuellen Jahrgang gut drei Millionen Hektoliter mehr. Laut dem Deutschen Weininstitut sei damit ein Zuwachs von 23 Prozent im Vergleich zum zehnjährigen Mittel zu verzeichnen. Die größten Steigerungen haben die Weinbaugebiete Rheinhessen, Pfalz und Mittelrhein zu verzeichnen.
Quelle: Imago/Tillmann
„Die Trockenheit dieses Sommers hat der Reben- und Reifentwicklung rückwirkend betrachtet mehr genutzt als geschadet. Dank der trocken-heißen Witterung präsentieren sich die Trauben bis in den Oktober hinein kerngesund, sehr aromatisch und hoch reif“, so Schindler. Vor allem die Rotweine hätten von der Trockenheit profitiert, denn die roten Trauben hätten völlig ausreifen und mit großer Sorgfalt geerntet werden können. Rebsorten wie Merlot, Cabernet Sauvignon oder Syrah seien allesamt hierzulande anzutreffen – eigentlich kämen sie aus dem Mittelmeerraum oder den Überseeländern.
Quelle: Imago/blickwinkel
Deutschland ist eines der nördlichsten Anbaugebiete der Welt. Hierzulande haben die Trauben sehr lange Zeit zu reifen und können dadurch besonders viele Aromastoffe ausbilden. Diese Aromen schmeckt man dann auch in den Weinen. Ähnlich wie Äpfel schmecken die Trauben verschiedener Rebsorten sehr unterschiedlich. Rebsorten, die besonders intensiv schmeckende Weine hervorbringen, nennt man Aroma- oder Bukettsorten. Lange Zeit wurden diese Rebsorten fast ausschließlich süß ausgebaut, was die Aromen noch stärker in den Vordergrund treten lässt. Heute gibt es sie in allen Geschmacksrichtungen – von trocken über feinherb bis edelsüß.
Doch das heiße Klima wirkt sich nicht nur auf die Vielfalt der Sorten aus, sondern auch auf die Konsummuster: Im vergangenen Jahr sei der Weinkonsum leicht zurückgegangen, so Schindler. „Bei 35 Grad im Schatten trinken die Menschen eben eher Wasser oder ein gut gekühltes Bier.“
Quelle: Imago / Udo Kröner
Die Temperatur des Weines darf weder zu kalt, noch zu warm sein. Sie beeinflusst das Bouquet und den Geschmack des Weines sehr stark. Weiß- und Roséweine sollten zwischen 9 und 13 Grad Celsius, Rotweine bei 14 bis 16 Grad Celsius getrunken werden. Je hochwertiger der Wein, desto wärmer darf er sein. Die berühmte „Zimmertemperatur“ für den Genuss von Rotwein stammt noch aus der Zeit vor der Zentralheizung. Die heutigen Zimmertemperaturen sind in der Regel zu warm. Weißweine sollten am besten bereits mittags in den Kühlschrank gestellt werden, wenn man abends Gäste erwartet. Bei spontanem Besuch empfehlen sich Kühlmanschetten, die im Eisfach aufbewahrt und über die Flasche gezogen werden. Mit ihnen kann man einen Wein in einer Viertelstunde von Zimmertemperatur auf die richtige Trinktemperatur herunterkühlen.
Quelle: Imago / Westend61
Die Aromastoffe im Rotwein entfalten sich erst in Verbindung mit Sauerstoff. Für einfache Rotweine reicht der Sauerstoffkontakt aus, den sie durch das Einschenken in das Glas bekommen. Sie „öffnen“ sich am besten durch das Umfüllen in eine Dekantierkaraffe. Man sollte sie etwa eine Stunde (bei sehr guter Qualität auch zwei Stunden) vor Verzehr dekantieren. Beim Umfüllen in eine Karaffe wird außerdem das vorhandene Depot gereifter Weine, das sind Ablagerungen am Flaschenboden, vom Rebensaft getrennt.
Quelle: imago / Imagebroker
Schwere und volle Rotweine, Spätburgunder, Lemberger oder Dornfelder aus dem Barrique, entfalten sich in dickbauchigen leicht voluminösen Gläsern am besten. Die bauchige Rundung schenkt den Aromen viel „Bewegungsfreiheit“ und die große Öffnung im Glas lenkt den Wein zuerst auf den vorderen Zungenbereich, wo die Gerbstoffe milder und geschmeidiger wahrgenommen werden.
Bei den meisten Weißweinen ist ein kleinerer Kelch besser geeignet, da er überwiegend filigrane und feine Aromen enthält, die sich in einem überdimensionierten Glas leicht verlieren würden.
Unabhängig davon, für welchen Wein oder welche Glasform sich der Genießer entscheidet, eine Regel gilt für alle: Das Glas sollte nie voller gegossen werden, als bis zur weitesten Stelle der bauchigen Öffnung. Zudem sollte das Glas immer am Stil gehalten werden, damit sich der Wein nicht durch die Finger erwärmt.
Bei den meisten Weißweinen ist ein kleinerer Kelch besser geeignet, da er überwiegend filigrane und feine Aromen enthält, die sich in einem überdimensionierten Glas leicht verlieren würden.
Unabhängig davon, für welchen Wein oder welche Glasform sich der Genießer entscheidet, eine Regel gilt für alle: Das Glas sollte nie voller gegossen werden, als bis zur weitesten Stelle der bauchigen Öffnung. Zudem sollte das Glas immer am Stil gehalten werden, damit sich der Wein nicht durch die Finger erwärmt.
Quelle: Imago / Dirk Holst
Grundsätzlich gilt, dass der Wein umso schneller reift, je höher die Umgebungstemperatur ist. Dauerhafte Temperaturen über 20 Grad Celsius sind in jedem Fall ungeeignet. Ideal wäre eine Durchschnittstemperatur von 10 bis 12 Grad Celsius, wie sie beispielsweise in einem Weinklimaschrank herrscht. Wer keinen kühlen Keller oder Weinklimaschrank hat, sollte einen kühlen Platz in der Wohnung suchen. Oft ist dies das Schlafzimmer.
Ist eine Weinflasche mit einem Naturkork verschlossen, sollte sie liegend gelagert werden, damit der Korken nicht austrocknet. Weine mit Schraubverschluss oder Kunststoffkorken können auch stehend aufbewahrt werden.
Ist eine Weinflasche mit einem Naturkork verschlossen, sollte sie liegend gelagert werden, damit der Korken nicht austrocknet. Weine mit Schraubverschluss oder Kunststoffkorken können auch stehend aufbewahrt werden.
Quelle: Imago / Westend61
Filigrane Aromen von Süßwasserfischen in milder Sauce zubereitet bevorzugen eher einen Weißweinpartner. Bei angebratenen Scampi darf es aber auch gerne ein Rosé sein und zu Thunfisch oder gegrilltem Fisch passt oft auch ein leichter Rotwein.
Sehr entscheidend für die Weinauswahl sind die Soßen. Sind sie hell ist in der Regel eher ein Weißwein zu empfehlen, bei dunklen Bratensaucen eher ein Rotwein.
Beim Kochen nimmt man idealerweise den Wein, der zu einem Gericht am Tisch serviert wird. Wenn man größere Mengen Wein benötigt oder ein sehr guter Wein zum Essen gereicht werden soll, tut es aber auch ein einfacher Tropfen. Weine mit Korkgeschmack oder stark überalterte Weine sollte man nicht in der Küche einsetzen, da sie den Geschmack des Essens negativ beeinflussen können.
Sehr entscheidend für die Weinauswahl sind die Soßen. Sind sie hell ist in der Regel eher ein Weißwein zu empfehlen, bei dunklen Bratensaucen eher ein Rotwein.
Beim Kochen nimmt man idealerweise den Wein, der zu einem Gericht am Tisch serviert wird. Wenn man größere Mengen Wein benötigt oder ein sehr guter Wein zum Essen gereicht werden soll, tut es aber auch ein einfacher Tropfen. Weine mit Korkgeschmack oder stark überalterte Weine sollte man nicht in der Küche einsetzen, da sie den Geschmack des Essens negativ beeinflussen können.