Rote Bete, Karotte, Pastinake oder Süßkartoffel – diese Gemüsesorten sind im Supermarkt als Gemüsechips erhältlich. Viele Verbraucher kaufen sie als gesunde Alternative zu Kartoffelchips und glauben, weniger Salz und weniger Kalorien zu sich nehmen. Laut Stiftung Warentest können sie sich allerdings nicht als gesündere Alternative zu Kartoffelchips behaupten.
Insgesamt hat Stiftung Warentest 15 Gemüsechips-Mischungen beziehungsweise -Sorten überprüft. Nur drei der geprüften Produkte erhalten die Note „gut“: die Chips von Seeberger, Funny Frisch und Trafo. Sie überzeugten die Tester in puncto Sensorik, allen voran der Testsieger von Seeberger, dessen Chips kräftig aromatisch, kaum fettig und knusprig schmecken. Im Vergleich dazu schmecken viele der geprüften Sorten fettig, sind brandig im Geschmack und pappig in der Konsistenz.
Vier Produkte erhalten wegen kritischer Inhaltsstoffe sogar die Note „mangelhaft“, darunter die Gemüsechips der Netto-Hausmarke Clarkys, Svenska, Tyrrells und Tegut. Drei der Sorten sind laut Stiftung Warentest stark mit Acrylamid belastet, dessen krebserregende und erbgutschädigende Wirkung bereits in Tierversuchen nachgewiesen wurde. Die Rote-Bete-Chips von Tyrrells sind wiederum stark mit Nitrat belastet, aus dem im Körper Nitrit und dann Nitrosaminen entstehen können, die – wie in Tierversuchen festgestellt – krebserregend wirken können.
Stiftung Warentest kommt zu dem Fazit, dass die geprüften Gemüsechips keineswegs eine gesunde Knabberei sind. Mit durchschnittlich 523 Kilokalorien pro 100 Gramm sind sie wahre Kalorienbomben. Sie enthalten zu viel Fett, Salz und im Durchschnitt ein Viertel Zucker. In diesem Fall kann auch der Testsieger nicht punkten: 30 Gramm Zucker und ein Fettgehalt ähnlich wie Kartoffelchips ist definitiv zu viel.
Eine gesunde Alternative sind hausgemachte Gemüsechips aus saisonalem Gemüse. Hier können Zutaten wie Öl reduziert und frische Lieblingskräuter verwendet werden. Zudem kann die Gar- beziehungsweise Frittiertemperatur reduziert und damit die Entstehung von Acrylamid vermieden oder reduziert werden.