Neues Lieferkettengesetz: Verwässert durch Politik und Lobby

Neues Lieferkettengesetz

von Milan Panek und Salim Sadat
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Mit dem neuen Lieferkettengesetz sollen Menschenrechte weltweit gestärkt werden. Doch wie sehr schützt es beispielsweise Kinder in Indien davor, dass sie weiter unter katastrophalen Bedingungen nach dem glitzernden Mineral Mica graben müssen?

Der begehrte Glitzerstoff ist in vielen Produkten unseres täglichen Bedarfs enthalten. So sorgt der Rohstoff etwa in der Kosmetikindustrie für schimmernde Lidschatten oder glitzernde Effekte auf der Haut und in der Autoindustrie für glänzende Lacke. Auch dient es zur Isolierung in Elektrogeräten, Smartphones und Akkus.

Das neue Gesetz mit dem offiziellen Namen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (kurz LkSG) gilt seit Januar 2023 in Deutschland und verpflichtet Firmen, Risiken wie Kinderarbeit, Ausbeutung, Sklaverei und Umweltverschmutzung in ihrer globalen Lieferkette abzustellen.

"frontal" ist unterwegs vor Ort in Indien, begibt sich auf der Spur der Zwischenhändler und berichtet über eine neue Lobbyschlacht – dieses Mal auf europäischer Ebene in Brüssel.

Die gemeinsame Recherche von "frontal" und CORRECTIV zeigt, dass sich die Bundesregierung in Brüssel für eine Einschränkung der Haftungsregeln im EU-Lieferkettengesetz stark macht – offenbar auf Druck der FDP und der Industrie hin. Wie die Nachfrage aus Europa nach Rohstoffen auch Rodungen und Vertreibungen in Afrika vorantreibt, wird am Beispiel Kautschuk deutlich - eine Story von CORRECTIV: "Verheerende Lieferkette"


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