Die AfD und "Der Wahlhelfer"

Die AfD und "Der Wahlhelfer"

von T. Eckert, A. Ginzel, H. Rahms und U. Stoll
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Broschüre "Der Wahlhelfer"

Im Landtagswahlkampf in Thüringen ist wie zuvor auch in Sachsen eine Broschüre mit dem Namen „Der Wahlhelfer – Argumente für mündige Bürger“ aufgetaucht. Experten halten das Blatt für eine verdeckte Wahlkampfhilfe für die AfD.

Die Broschüre wird von der "Vereinigung der Freien Medien" herausgegeben. Nach Angabe des Vereins würden eine halbe Millionen Exemplare der 16-seitigen Zeitung kostenlos verteilt.

Dieser Verein und die Publikation "Der Wahlhelfer" seien höchst dubios, sagt Matthias Quent vom Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena. "Es ist so, dass man nicht weiß, welches Geld, welche Personen und auch welche Interessen hinter dieser Wahlkampfhilfe für die AfD stehen."
Mitglied in der "Vereinigung der Freien Medien" ist auch David Bendels. Er steht im Verdacht, Millionen Euro aus unbekannten Quellen für Wahlkampagnen zugunsten der AfD eingesetzt zu haben. Die Bundestagsverwaltung prüft, ob der AfD dadurch illegale Spenden in Millionenhöhe zugeflossen sind. Im Verein sind außerdem Personen tätig, die für rechte Verschwörungstheorien bekannt sind. "Michael Stürzenberger ist mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilt und stellt eine Brücke vom rechtskonservativen-bürgerlichen Spektrum in das radikale Spektrum von Pegida und anderen Organisationen dar“, sagt Rechtsextremismusforscher Quent.
Eine gemeinsame Recherche von Frontal 21 und dem gemeinnützigen Recherchezentrum CORRECTIV: Wer hinter dem "Wahlhelfer" in Thüringen steckt

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