SailGP in New York: Spanien siegt, Team Germany aus dem Minus
SailGP in New York:Spanien siegt, Team Germany aus dem Minus
von Tatjana Pokorny
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Ab sofort kann der deutsche Rennstall im SailGP wieder Pluspunkte sammeln. In New York gelang trotz enttäuschender Leistung der Ausgleich der Strafpunktlast aus Sdyney.
Zum 6. Event der 5. SailGP-Saison trafen sich zwölf Teams nach der Reparaturpause in der Waschküche von New York.
Quelle: Ricardo Pinto for SailGP
Lust und Frust lagen für Team Germany beim sechsten Event der fünften SailGP-Saison im Big Apple eng beisammen. Die Mannschaft um Erik Kosegarten-Heil war angetreten, um sich von den letzten noch verbliebenen Minuspunkten zu befreien, die sie beim Strafpunktgewitter Anfang Februar im Dutzend kassiert hatten.
Zwei Renntage, zwei Welten
Mit Platz zehn erreichte der deutsche Rennstall im kapriziösen New Yorker Revier mit Blick auf die Freiheitsstatue das Minimalziel. In der Tabelle liegt das Germany SailGP Team jetzt mit null Punkten auf Platz elf vor den Liga-Schlusslichtern aus den USA, die im Heimatrevier Letzte wurden und ebenfalls bei null Punkten stehen.
Der Sail Grand Prix vor New York City, der zweite Renntag.08.06.2025 | 91:01 min
Im Big Apple hatten nicht nur die deutschen Segler mit den flauen Winden an Tag eins und gepfefferten Böen wie starker Strömung an Tag zwei zu kämpfen. Am besten kamen die "Los Gallos" am Pfingstwochenende mit den unterschiedlichen Segelwelten an den beiden Renntagen zurecht.
Gegründet: 2019
Gründer: Russell Coutts (Neuseeland, fünfmaliger America’s-Cup-Gewinner, Olympiasieger); Larry Ellison (USA; Gründer US-Software-Konzern Oracle)
Format: 14 zweitägige Events mit fünf Rennen für alle Team plus Triple-Finale
Teams: 12 aus 12 Nationen
Rekordsieger: Australien (3 Meisterschaften)
Titelverteidiger: Spanien
Saisons bislang: 4
Boote: F50-Katamarane auf Foils (Tragflächen)
Deutsches Team: Germany SailGP Team
Fahrer: Erik Heil, Steuermann (plus max. 5 Personen in der Crew)
Spanien siegt zum zweiten Mal in Folge
Spaniens 49er-Olympiasieger Diego Botin, Florian Trittel und ihr Team gewannen zum zweiten Mal in Folge, übernahmen zur Saisonhalbzeit die Tabellenführung in der schnellsten Liga des Segelsports. Im Finale verwiesen die Titelverteidiger Neuseeland und Frankreich auf die Plätze zwei und drei.
Die Spanier jubeln in New York über ihren zweiten Sieg in Folge.
Quelle: Samo Vidic for SailGP
Zuvor hatten die Spanier das Triple-Finale nur knapp erreicht, konnten gerade noch die stark agierende SailGP-Newcomerin Martine Grael im Team Brasilien abfangen. Mit der zweimaligen 49erFX-Olympiasiegerin hätte erstmals in der Geschichte der Segel-Formel 1 eine Pilotin ein Finale erreicht. Die freute sich aber nach ihrem ersten Rennsieg auch über Platz vier. Von solchen Erfolgen konnte das deutsche Team in New York nur träumen.
Wir können mit unserem Endergebnis nicht zufrieden sein.
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Lennart Briesenick, Coach Team Germany
Zwar gelangen Glanzpunkte wie Platz vier im ersten der sechs Rennen. Doch die Resultate 4, 7, 12, 9, 6 und 10 beinhalteten zu viele Dämpfer. Coach Lennart Briesenick sagte: "Am ersten Tag sah es ganz gut aus, heute war es enttäuschend von den Ergebnissen her. Vor allem haben uns einzelne Manöverfehler zurückgeworfen."
Es hätte schlechter kommen, aber auch besser sein können.
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Erik Kosegarten-Heil, Fahrer Germany SailGP Team
Der zweimalige Olympia-Dritte Erik Heil hatte sich einen stärker sichtbaren Aufwärtstrend für sein Team erhofft. Mit Blick auf Rang zehn im Schlussrennen sagte der 35 Jahre alte Profi im Interview mit ZDF-Reporter Nils Kaben: "Ja, das hatten wir uns besser vorgestellt."
Top-Segeln im sportstudio-Livestream: Der Sail Grand Prix vor New York City, der erste Renntag. Kommentatorin: Kristin Recke. Interviews: Nils Kaben.07.06.2025 | 83:58 min
Startschwächen kosten bessere Platzierungen
In diesem Rennen war Team Germany mit unglücklichem Timing schon am Start ins Hintertreffen geraten. Erik Heil erklärte: "Da waren wir sehr nah an der Linie, mussten ziemlich viel Zeit verbrennen. Dadurch wurde das Feld zusammengeschoben und man hatte wenig Chancen mit viel Speed über die Linie zu gehen."
Sein Team habe danach "gut aufgeholt", aber am Ende "ein bisschen den Winddreher verpasst". So wurde Schwarz-Rot-Gold auf dem Weg ins Ziel wieder zurückgeworfen. Der Steuermann wünscht sich "mehr Konstanz" im Spiel seines Teams.
23./24. November 2024: Vereinigte Arabische Emirate, Dubai
18./19. Januar 2025: Neuseeland, Auckland
8./9. Februar 2025: Australien, Sydney
15./16. März 2025: USA, Los Angeles
22./23. März 2025: USA, San Francisco
7./8. Juni 2025: USA, New York
19./20. Juli 2025: Großbritannien, Portsmouth
16./17. August 2025: Deutschland, Sassnitz
12./13. September 2025: Frankreich, St. Tropez
20./21. September 2025: Schweiz, Geneva
4./5. Oktober 2025: Spanien, Cadíz
7./8. November 2025: wird noch bekannt gegeben
29./30. November 2025: Vereinigte Arabische Emirate, Abu Dhabi
In der Analyse fand Erik Kosegarten-Heil einen Knackpunkt dieses Rennwochenendes: "Wir haben Phasen, in denen es gut funktioniert. Heute war es wieder eine Phase, wo es für uns eher schwierig war, abzuwägen, wann man einen sicheren Stil über den Kurs fährt und wann man anfängt, etwas taktisch aggressiver zu fahren. Ich glaube, wir haben den Transfer ein bisschen verpasst."
Im Wettstreit mit sehr viel erfahrenerer Konkurrenz blieb der deutsche Fahrer optimistisch, sagte: "Wir kommen immer besser rein. Wir müssen jetzt unsere Hausaufgaben machen." Die nächste Chance zum Vorrücken kommt mit Event sieben am 19. und 20. Juli im britischen Portsmouth, bevor am 16. und 17. August die Deutschland-Premiere in Sassnitz steigt.
Quelle: Reuters
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