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Kuss-Affäre im Fußball:Rubiales-Prozess: Anklage will neues Verfahren
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Der spanische Fußball-Verbandschef Rubiales hat eine Geldstrafe bekommen, weil er eine Spielerin geküsst hat. Der Staatsanwaltschaft reicht das nicht. Sie will ein neues Verfahren.
Spaniens früherer Fußball-Verbandschef Luis Rubiales wurde in der Kuss-Affäre zu einer Geldstrafe verurteilt.
Quelle: AFP
In der Kuss-Affäre im spanischen Fußball will die Staatsanwaltschaft das Urteil nicht akzeptieren. In ihren Augen ist es zu milde. Die zuständige Staatsanwältin am Staatsgerichtshof in Madrid forderte in einer Klageschrift, der Prozess müsse annulliert und unter einem anderen Richter neu geführt werden. In dem Prozess war der frühere spanische Fußball-Verbandschefs Luis Rubiales zu einer Geldstrafe von 10.800 Euro und einem Näherungsverbot verurteilt worden.
Die Staatsanwältin hatte in dem Prozess zweieinhalb Jahre Haft für Rubiales gefordert. Sie warf dem Richter nun vor, "gelinde gesagt, nicht unparteiisch gewesen zu sein". Er habe die Anklage "unzulässigerweise" daran gehindert, bestimmte Fragen zu stellen. Zudem habe er einige der Beweise ignoriert, das Urteil sei "willkürlich" gefällt worden. Der Richter war während des Verfahrens durch sein schroffes Verhalten aufgefallen, er hatte die Beteiligten häufig unterbrochen und teilweise auch beschimpft.
Skandal überschattete WM-Triumph der Spanierinnen
Rubiales hatte im August 2023 die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst. Der Skandal überschattete damals den WM-Triumph der Spanierinnen mit dem 1:0-Finalsieg über England. Im Zuge der Affäre trat Rubiales wenig später als Verbandschef zurück. Er wurde unter anderem vom Weltverband FIFA für drei Jahre gesperrt.
Der Beschuldigte wies stets alle Vorwürfe zurück und versicherte, er habe vor dem Kuss um Erlaubnis gebeten und diese auch erhalten. Die Spielerin hatte dagegen entgegnet, der Kuss sei gegen ihren Willen erfolgt. Sowohl Hermoso als auch Rubiales haben bereits Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Quelle: dpa
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Quelle: AFP, dpa
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