EM-Heldin: "Krasse Mannschaft":Berger über Spickzettel: "Nicht draufgeschaut"
|
Zwei gehalten, einen gemacht: Ann-Katrin Berger macht ihrem Spitznamen "Ziegelsteinwand" beim Elfmeterkrimi gegen Frankreich alle Ehre. Was sie zu ihrer Leistung sagt.
Völlig losgelöst hüpften die deutschen Fußballerinnen zu den Klängen von "Major Tom" Richtung Teambus. Die Stimmung nach dem Elfmeterkrimi mit Happy End war ausgelassen.
"Viele haben nicht mehr an uns geglaubt", sagte Viertelfinal-Heldin Ann-Katrin Berger, die umgehend eine Kampfansage an den Weltmeister Spanien schickte: "Jetzt müsste jede Mannschaft Angst vor uns haben."
Bergers Elfmeterbilanz: Zwei gehalten, einen gemacht
Auch dieses Mal glänzte die 34-Jährige vom FC Gotham: zwei Schüsse im Elfmeterschießen gehalten, einen selbst verwandelt - und davor mit so mancher Großtat ihr Team im Spiel gehalten. Dennoch schlägt sie nach dem Sieg gegen Frankreich auch kritische Töne ein:
Ich war ein bisschen unzufrieden mit mir, weil ich ab und zu ein bisschen zu früh gesprungen bin.
Ann-Katrin Berger, deutsche Torhüterin
Kurz später räumt sie ein: "Schlussendlich hat's ja geklappt." Auch, weil sie für ihre Kolleginnen, die wie sie selbst zum Elfmeter antraten, immer ein paar aufmunternde Worte hatte, wie sie sagt. "Ihr könnt mich im Training schlagen", habe sie Janina Minge und Co. zugerufen, "also könnt ihr gegen die Torhüterin auch gewinnen."
Tipps auf der Trinkflasche? Nicht notwendig!
Selbst hat die Elfmeter-Spezialistin keine Tipps notwendig. Im Interview mit dem ZDF auf die Spickzettel mit Informationen zu den französischen Elfmeterschützinnen auf ihrer Trinkflasche angesprochen, antwortete sie: "Tatsächlich habe ich kein einziges Mal draufgeschaut."
"Ich mache das intuitiv und gucke mir die Spielerinnen an", sagte sie über ihre Elfmeter-Stärke, mit der sie der DFB-Auswahl 2024 gegen Spanien bereits Olympia-Bronze gesichert hatte.
Berger: "Bin auf die Mannschaft stolz" - Lob vom Trainer
Auf sich selbst, bekannte Berger, war sie "nicht so stolz, ich bin auf die Mannschaft stolz". Nach der Roten Karte gegen Kathrin Hendrich (14.) so lange zu Zehnt durchgehalten zu haben, "ist eine krasse Arbeit. Was die abgeliefert haben - ich habe einfach nur meinen Teil dazu beigetragen."
Deswegen finde ich es immer schade, dass mir als Torhüterin applaudiert wird. Ich habe Heidenrespekt vor meiner Mannschaft.
Ann-Katrin Berger, deutsche Torhüterin
Lob für Berger und Team gibt es unterdessen von Trainer Christian Wück: "Es war eine grandiose Leistung auch von ihr und wir wussten, dass sie uns Stabilität gibt", sagt er völlig aufgewühlt im ZDF.
Ich glaube, wir brauchen jetzt drei Tage Eistonne und Erholung und dann schauen wir, ob wir noch elf Spielerinnen gegen Spanien aufstellen können.
Christian Wück, Bundestrainer
Ob das gelingt, zeigt sich am kommenden Mittwoch in Zürich.
Quelle: SID, dpa, chrz
Thema